COPD Medikamente – Welche Wirkstoffgruppen gibt es?

Was für Medikamente kann Ihr Arzt Ihnen zur Behandlung einer COPD verschreiben? Was versteckt sich hinter den Abkürzungen für die unterschiedlichen Medikamentengruppen? Hier können Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Wirkstoffgruppen, die bei COPD zum Einsatz kommen können, verschaffen: 

Als SAMA werden die sogenannten kurzwirkenden Anticholinergika bezeichnet. Die Einnahme eines SAMAs bei COPD-Beschwerden weitet die Atemwege für mehrere Stunden. Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen oder Schwindel. [1]

SABA lautet die Abkürzung für die sogenannten kurzwirkenden Beta-Mimetika. Das sind COPD-Medikamente, die innerhalb weniger Minuten die Atemwege weiten und die Atemnot lindern. Allerdings kann sich die Wirkdauer verkürzen, wenn das Medikament zu häufig eingesetzt wird. Mögliche Nebenwirkungen können unter anderem Herzrasen oder Schlaflosigkeit sein. [1]

Langwirkende Anticholinergika, LAMA genannt, weiten die Atemwege für 12 – 24 Stunden. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen z.B. ein trockener Mund oder Kopfschmerzen. [1]

Langwirkende Beta-Mimetika, auch als LABA bezeichnet, weiten die Bronchien ebenfalls für einen Zeitraum von 12 – 24 Stunden. Als Nebenwirkungen von LABA können z.B. Herzrasen oder Schlaflosigkeit auftreten. [1]

Kortison zum Inhalieren wird mit ICS abgekürzt. Es unterdrückt Entzündungen für längere Zeit. Als Nebenwirkungen sind unter anderem Heiserkeit oder Pilzbefall im Mund-Rachen-Raum beobachtet worden. Um Pilzbefall zu verhindern, sollte nach dem Inhalieren etwas gegessen oder getrunken werden oder man sollte sich den Mund ausspülen, gurgeln oder die Zähne putzen. [1]

Kortison-Tabletten, OCS abgekürzt, unterdrücken Entzündungen und werden häufig bei akuten Verschlechterungen (Exazerbationen) eingesetzt. Langfristig sollten Kortison-Tabletten möglichst niedrig dosiert oder abgesetzt werden, da zahlreiche Nebenwirkungen möglich sind. [1]

Zusätzlich kann Ihr Arzt weitere Entzündungshemmer, schleimlösende Medikamente, Hustenstiller oder Antibiotika zur Vorbeugung bakterieller Atemwegsinfektionen verordnen. [1]

Interessiert es Sie, welche dieser Medikamente bei welchem Schweregrad der COPD empfohlen werden?

  • Referenzen

    [1] Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). COPD. Patientenleitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie, 2. Auflage. Version 1. 2022. Accessed: Jan 2024. DOI: 10.6101/AZQ/000487. 

NP-DE-CPU-WCNT-240005, Januar 2024